Wiederentdeckung

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In der neuen Reihe „MDG Preziosa“ veröffentlicht Labelchef Werner Dabringhaus Schätze aus dem Archiv, die ihm persönlich besonders wichtig sind. Nun fiel seine Wahl auf eine Aufnahme aus dem Jahr 2000 aus der akustisch und optisch wunderbaren Stadthalle in Wuppertal, die die Wiederentdeckung in der Tat wert ist: Ottorino Respighi (1879-1936) war zu Lebzeiten einer der populärsten Komponisten überhaupt, heute wird fast nur noch – und selten genug – seine „Römische Trilogie“ aufgeführt. Dass Freunde spätromantischer Symphonik in seinem Werk noch viele Perlen entdecken können, zeigt diese CD. Das beeindruckend aufspielende Sinfonieorchester Wuppertal unter der Leitung seines damaligen GMD George Hanson präsentiert zwei Zyklen, „Metamorphoseon“ und „Rossiniana“, und zwei Einzelstücke, „Burlesca“ und „Passacaglia c-Moll“ nach Bach, die schon in ihren Titeln andeuten, was man erwarten kann: ein höchst kunstvolles Amalgam aus orchestraler Klangpracht und Rekursen auf die Musikgeschichte. Bach und Rossini, die frühen Kirchentonarten und impressionistische Harmonik boten Respighi Inspiration, doch formte er aus den so verschiedenen Quellen seinen unverkennbaren Stil: perfekt gemachte, leicht zugängliche und immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartende große Symphonik. Arnt Cobbers

Ottorino Respighi: Rossiniana, Metamorphoseon, Burlesca, Passacaglia in do minore

Sinfonieorchester Wuppertal, George Hanson (Leitung)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 102 2299-6