Märchenbilder

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Christian Euler ist „Bratscher aus Überzeugung“, wie er betont, und so ist es kein Wunder, dass er nach Jahren im Orchester (bei den New Yorker Philharmonikern und in Philadelphia) und parallel zu seinem Amt als Professor in Graz sein Instrument auch solistisch vorstellt, oft im Duo mit dem Pianisten Paul Rivinius. Eines der wenige Originalwerke für Viola und Klavier aus dem 19. Jahrhundert sind die „Märchenbilder“ von Robert Schumann, Charakterstücke, die Euler und Rivinius sehr überzeugend präsentieren. Überraschend klingen die beiden Brahms-Sonaten op. 120: Johannes Brahms schrieb sie ursprünglich für Klarinette, sie erschienen aber auch in einer Fassung für Viola (die einen identischen Tonumfang aufweist). Doch ob die Brahms selbst stammt, ist ungewiss, und Christian Euler störten die Oktavierungen (aus den hohen Lagen nach unten) so sehr, dass er die Werke hier aus der Klarinettenstimme eingespielt hat. Eine neue Hörerfahrung für Kenner der Werke – und für alle Hörer eine klanglich und interpretatorisch runde Sache. Georg Stein

Johannes Brahms: Sonaten op. 120; Robert Schumann: Märchenbilder op. 113

Christian Euler (Viola), Paul Rivinius (Klavier)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 903 2353-6 (SACD)