Detailliert und leichtfüßig

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Ganz leichtfüßig kommt dieser Mozart daher. Sogar die e-Moll-Sonate KV 304: Tragik ohne dickes Auftragen, lieber wird allen Details bis ins Einzelne nachgegangen. Meisterhaft ist dabei die feine Artikulation des Pianisten Michael Schöch, der seinen modernen Flügel nie über das Maß hinausführt, das die Instrumente setzen, für die Mozart diese Musik geschrieben hat. Wobei sich das wunderbar klingende Bassregister des Steinways von 1901 als besonders hilfreich erweist. Geradezu entrückt gerät Schöch so der Beginn des Menuetts der Sonate KV 304, ehe die Violine dann viel irdischere Töne anschlägt. Geiger Tibor Gyenge nimmt seine Rolle in den Sonaten für Klavier mit obligater Violine an, steuert schöne Klangfarben bei, wenn er „nur“ begleitet, und stellt sein Instrument nur dann in den Vordergrund, wenn die Musik das erlaubt. So kann sich der fantastische Dialog etwa des Andante con variazioni in der Sonate KV 377 frei entfalten. Klemens Hippel

Wolfgang Amadeus Mozart: Violinsonaten KV 301, 304, 360, 377, 378

Tibor Gyenge (Violine), Michael Schöch (Klavier)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 903 2372-6 (SACD)