Die beiden Cellosonaten von Johannes Brahms sind Kernstücke des Repertoires, und dass sich der Schweizer Christian Poltéra und der niederländische Spezialist für historische Flügel Ronald Brautigam nach ihrer überzeugenden Mendelssohn-Einspielung Brahms zuwenden würden, war fast zu erwarten gewesen. Und ist ein Glück! Denn die beiden spielen Brahms, der oft massiv daherkommt, so leichtfüßig und energiegeladen, dass es die helle Freude ist. Im wahrsten Sinne des Wortes – denn Brautigam spielt auf dem Nachbau eines Streicherflügels aus den 1860er-Jahren, der Entstehungszeit von Brahms‘ erster Sonate, und dessen schlanker Klang harmoniert perfekt mit Poltéras sonorem Stradivari-Cello. Poltéra und Brautigam gestalten diese gewichtige Musik mit einem unwiderstehlichen Sog, emotional und tiefschürfend, aber eben nicht schwer. Ebenso natürlich fließen hier auch die Fünf Stücke im Volkston von Robert Schumann, das geradezu perfekte Intermezzo zwischen den beiden Sonaten. Arnt Cobbers
Johannes Brahms: Cellosonaten; Schumann: Fünf Stücke im Volkston
Christian Poltéra (Violoncello), Ronald Brautigam (Klavier)
BIS
BIS-2427 (SACD)