Romantische Kleinode

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Als der junge dänische Komponist Niels Gade in den 1840er Jahren in Leipzig eintraf, gehörten sowohl Robert Schumann als auch Felix Mendelssohn Bartholdy zu seinen entschiedensten Förderern. Gade revanchierte sich, indem er in seinen 1853 entstandenen „Noveletten“ für Klaviertrio ganz bewusst an Schumanns „Novelletten“ op. 21 anknüpfte. Sein Landsmann Emil Hartmann, ein zu Unrecht fast vergessener Zeitgenosse von Johannes Brahms, führte diese Tradition fort, indem er in seiner Serenade A-Dur Werke Mendelssohns und Schumanns zitierte. Vor allem dieses Werk ist eine echte Entdeckung, ein feines romantisches Kleinod mit einer betörenden Melodik und einer reizvollen Harmonik. Die Klarinettistin Annamiek de Bruin hat ein sicheres Gespür für die Nuancen dieser Musik. Ihr Spiel überzeugt durch Einfühlsamkeit und einen enormen Farbenreichtum. So könnte man bei der Bearbeitung des Klaviertrios d-Moll von Mendelssohn-Bartholdys für Klarinette fast glauben, es handele sich um die Originalfassung. Martin Demmler

Emil Hartmann, Niels Gade, Felix Mendelssohn Bartholdy: Klarinettentrios

Chimaera Trio

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 903 2331-6 (SACD)