Bolero, Morgenstimmung, Largo aus der Sinfonie Aus der Neuen Welt: So ein bisschen liest sich das Programm des Albums Petit Bolero wie ein Wunschkonzert. Doch warum nicht? Das Pfeiffer Trompeten Consort bietet ein Programm, das unbefangen in die große Klassik-Literatur eintaucht. Dabei kürzen die Arrangeure Joachim und Martin Pfeiffer auch herzhaft – konsequent, denn zur sinfonischen Langstrecke gehört der Klangwechsel. An die Schnelldurchgänge durch Gershwins Rhapsody in Blue oder Auszüge aus Mussorgskys Bilder einer Ausstellung musste ich mich gleichwohl etwas gewöhnen. Dabei lohnt der Sound das Hören in jedem Fall: Präzise, weich und voller Noblesse ist der Ensembleklang, makellos das Zusammenspiel mit der romantisierenden Orgel der St.-Johannis-Kirche in Hamburg-Harvestehude, mir orchestralem Gespür gehandhabt von Matthias Neumann. Überraschend und überzeugend wirkt das Ensemble-Arrangement zweier Sätze aus Mendelssohns c-Moll-Orgelsonate. Und ein echter musikalisch-klanglicher Höhepunkt erwartet die Trompetenliebhaber:innen zur Halbzeit des Programms: Brittens Fanfare für St. Edmundsbury, ein Brillierstück für Trompetentrio, in dem sowohl der Raumklang der Aufnahme als auch die virtuosen Qualitäten des Ensembles voll zur Geltung kommen. Friedrich Sprondel
Petit Bolero. Musik für vier Trompeten, Percussion und Orgel
Pfeiffer Trompeten Consort; Matthias Neumann (Orgel)
Cantate
C58057