Musikalische Trauerarbeit

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Der Todesmarsch der Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau in den letzten Apriltagen des Jahres 1945 war es, der Karl Amadeus Hartmann zur Komposition seiner aufwühlenden Klaviersonate 27. April 1945 bewegte. Ein zu Tönen geronnenes Dokument des nationalsozialistischen Terrors in seiner grausamsten Spielart, das singulär dasteht in der Musik der direkten Nachkriegszeit. An diese Unmittelbarkeit des Erlebten reichen die Klavierwerke von Gilead Mishory und Christopher Tarnow trotz ähnlicher Thematik nicht annähernd heran. Hier ist es eher die Trauer der Nachgeborenen, zudem vermittelt durch literarische Vorlagen, die sich in meist kurzen, oft resignativ anmutenden Klavierstücken widerspiegelt. In der jungen koreanischen Pianistin Yeseul Moon haben alle drei Komponisten eine ausdrucksstarke und zugleich einfühlsame Interpretin gewonnen. Besonders verdienstvoll ist es, dass die Editoren auch das später nicht übernommene Scherzo aus Hartmanns Sonate dieser CD als Bonus-Track beigegeben haben. Martin Demmler

Chaya Czernowin: Shifting Gravity

Ensemble Diotima, Ensemble Nikel, Ensemble Courage

Wergo

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