Kleine Lebewesen

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Spätestens mit der Premiere ihres Musiktheaterwerks „Pnima … ins Innere“ im Jahr 2000 in München ist die israelische Komponistin Chaya Czernowin auch einem breiteren Publikum bekannt geworden. Ihre musikalische Sprache ist geprägt von wechselnden Energiezuständen, nicht selten rau, mitunter auch düster. Die Komponistin, Schülerin von Dieter Schnebel und Brian Ferneyhough, hat ihre Werke einmal mit kleinen Lebewesen verglichen, die für eine kurze Zeitspanne etwas Ungewöhnliches zu artikulieren vermögen. Expressivität mischt sich hier mit ungewöhnlichen Klangerzeugungen. Das wächst, wuchert, wird zergliedert oder stirbt auch einfach ab. Die Reihe mit Porträts zeitgenössischer Komponisten und ausgesuchten Einspielungen ist nach wie vor ein äußerst verdienstvolles Unternehmen des Labels Wergo, eine Visitenkarte für jeden, der hier mit einer Veröffentlichung bedacht wird. Schade nur, dass man in dem umfangreichen Booklet außer dem Geburtsdatum nichts über die Biographie der Komponistin erfährt. Martin Demmler

Chaya Czernowin: Shifting Gravity

Ensemble Diotima, Ensemble Nikel, Ensemble Courage

Wergo

Wer 6726 2