Reizvolle Raritäten

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In ihrer Serie „Niederländische Cellosonaten“ stellen Doris Hochscheid und der Pianist Frans van Ruth seit nun schon 17 Jahren Raritäten der Kammermusik vor. Die neunte Folge widmet sich wiederum einen Komponisten, dessen Namen hierzulande selbst Cellisten kaum kennen dürften: Daniel van Goens, der 1858 im holländischen Leiden geboren wurde, als Jugendlicher mit seinen Eltern nach Frankreich kam und dort bis zu seinem Tod 1904 in Paris lebte – weshalb er für Wikipedia als „französischer Komponist“ gilt. Die 17 kleinen Stücke, die auf der SACD versammelt sind, haben Charme und Eleganz, betören mit melodischem Einfallsreichtum und sind auch mal beschwingt und virtuos. Es ist typische Salonmusik des 19. Jahrhunderts im besten Sinne, und wer keine emotional aufrüttelnde Spätromantik erwartet, kann seine Freude haben an dieser Aufnahme. Zumal Doris Hochscheid und Frans van Ruth die Stücke mit Feingefühl und Wärme, aber ohne aufgesetzte Emphase darbieten. Eine reizvolle Wiederentdeckung! Georg Stein

Niederländische Cellosonaten Vol. 9

Werke von Daniel van Goens

Doris Hochscheid (Violoncello), Frans van Ruth (Klavier)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

AUD 903 2359-6 (SACD)