Vom nicht gerade kleinen Duo-Repertoire für Violine und Viola ist in unserem Konzertleben kaum einmal etwas zu hören. Dabei kann man die beiden Instrumente kaum demokratischer und gleichberechtigter präsentieren als Franz Anton Hoffmeister in seinen Duos. Im Menuett aus op. 19/2 zum Beispiel hat er der Bratsche die virtuosen Läufe anvertraut, lange bevor die Geige loslegen darf. Als Verleger ist Hoffmeister heute viel bekannter denn als Komponist. Ein Verlust, wie diese kurzweiligen, idealtypisch „klassischen“ Kompositionen zeigen, die die Geigerin Katja Grüttner und der Bratschist Christian Goosses auf überaus wohlklingenden und schön aufgenommenen historischen Instrumenten zeigen. Sie haben sie aufs genauste miteinander gearbeitet; man hört nicht nur aufeinander, man ist sich auch fast immer einig: dasselbe Federn im Rondo aus op. 7/1, dasselbe Zögern im Adagio aus op. 19/2, dasselbe Tanzen in der Romanza aus op. 7/3. Schade, unsere Zeit sich solch großartigen Miniaturen kaum noch widmet. Klemens Hippel
Franz Anton Hoffmeister: Duos für Violine und Viola
Katja Grüttner, Christian Goosses
Musicaphon
M56994