Böhmische Sinfonik

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Josef Bohuslav Foerster ist einer dieser Namen, die unter verschworenen Freunden der romantischen Sinfonik einen guten Klang haben, über diesen engen Kreis hinaus aber unbekannt sind. Das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern. 1859 in Prag geboren, lebte Foerster als Komponist, Lehrer und Musikkritiker fast zwei Jahrzehnte in Hamburg und Wien, aber überwiegend in seiner Heimatstadt, wo er 1951, mit 91 Jahren und hochgeehrt, starb. Seine fünf Sinfonien weisen ihn als formidablen Komponisten aus, dem nur eines fehlte: das Zwingende. So sind denn auch die Ersteinspielungen (von vier Sinfonien), die das Osnabrücker Symphonieorchester unter seinem damaligen Chefdirigenten Hermann Bäumer 2007 bis 2009 unternahm und die nun – als erste Gesamteinspielung – in einer Box vorliegen, eine dankenswerte Bereicherung des Repertoires. Aber leider auch nicht viel mehr. Musikfreunden auf der Suche nach Neuem kann man die Box aber unbedenklich ans Herz legen: Das vermeintliche Provinzorchester erweist als sehr feinfühlig und klangsouverän, und das umfangreiche Booklet bietet eine sehr gute Einführung in Foersters Musik. Arnt Cobbers

Josef Bohuslav Foerster: Sinfonien Nr. 1-5

Osnabrücker Symphonieorchester, Hermann Bäumer (Leitung)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 632 2244-2 (3 CDs)