Es ist eine geradezu ideale Klangbalance, zu der sich der Flügel nach Conrad Graf (1819) und die Kölner Akademie hier zusammenfinden, um Johann Wilhelm Wilms‘ Klavierkonzerte dem Vergessen zu entreißen. Die einst populäre Musik des in Amsterdam wirkenden Komponisten und Pianisten ist voller Spielfreude und überraschender harmonischer Wendungen und würde es verdienen, öfter einmal anstelle immer derselben Mozartschen und Beethovenschen Klavierkonzerte zu erklingen. Zumal der Beginn des 1820 erschienenen Es-Dur-Konzerts op. 55 glatt mit Beethovens 5. Konzert in derselben Tonart verwechselt werden könnte, ehe es mit einem erzählenden Adagio und einem kunstvollen Rondo dann ganz anders weitergeht. Das F-Dur-Konzert op. 20, 1814 erschienen, ist im Aufbau ähnlich. Ronald Brautigam lässt alles Virtuose völlig mühelos klingen, sucht niemals den Effekt, sondern nutzt alle Möglichkeiten seines Hammerflügels, die Musik mit den unterschiedlichsten Farben und Nuancierungen auszustatten. Klemens Hippel
Johann Wilhelm Wilms: Die Klavierkonzerte Vol. 2
Ronald Brautigam (Hammerklavier), Kölner Akademie, Michael Alexander Willens
BIS
BIS-2524 (Hybrid-SACD)