Rolf Riehm ist so etwas wie der stille Poet unter den Komponisten seiner Generation. 1937 geboren, hat er sich von keiner Strömung vereinnahmen lassen, sondern sehr konsequent seine eigene musikalische Sprache entwickelt. Hier wird nicht mit breitem Pinsel gemalt: Riehm Musik ist von einer Subtilität, die die Klänge oft im Verborgenen blühen lässt, wie in dem Cello-Solo „Im Nachtigallental“. Ganz anderen Zuschnitts ist hingegen „Lenz in Moskau“, das die letzten Jahre des schizophrenen Dichters fast hörspielartig beschreibt. Als eine Hommage an Franz Liszt kommt „Au bord d’uns source“ daher; ein Blockflötenkonzert, das vor allem im glänzend aufgestellten Orchester Erinnerungen an das gleichnamige Klavierstück aus den „Années de Pèlerinage“ heraufbeschwört. Martin Demmler
Rolf Riehm: Lenz in Moskau, Im Nachtigallental, Ton füt Ton, Au bord d’une source
Ensemble ascolta, Jeremias Schwarzer, Blockflöte, HR-Sinfonieorchester, Sian Edwards
Wergo
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