Kreativ arrangiert

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Zu Beethovens Zeiten waren solche Bearbeitungen Standard – heute führen sie leider ein Schattendasein. Dabei lohnt es sich, diese wunderbare Verwandlung eines Streichtrios in ein Klaviertrio zu genießen – und zu studieren. Am besten mit des Partitur des Streichtrios, denn wie Beethovens Schüler Ferdinand Ries hier vorgegangen ist, ist interessant: Wie er die ursprüngliche Geigenstimme auf Violine und Klavier verteilt, die Bratsche abwechselnd durch Cello und Geige ersetzt und die Cellostimme oft in die linke Hand des Klaviers verlegt. Dabei aber auch viele kreative und abwechslungsreiche Lösungen findet. Etwa indem er in den langsamen Sätzen des G-Dur und des c-Moll-Trios immer wieder Klaviersoli abwechseln lässt mit Triosatz. Oder den langsamen Satz des D-Dur-Quartetts zwischendurch in den Mittelsatz eines Klavierkonzerts verwandelt. Das aufnahmetechnisch perfekt in Szene gesetzte Trio Parnassus spielt alles mit feiner Artikulation, reicher dynamischer Differenzierung und vor allem mit der spielerischen Leichtigkeit, die diese Musik braucht. Klemens Hippel

Beethoven: Trios op. 9

arrangiert von Ferdinand Ries für Klaviertrio

Trio Parnassus

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG (SACD)