Visionär

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Als „musikalische Visionärin“ bezeichnet die Pianistin Clare Hammond selbst ihre Entdeckung: die französische Komponistin und Pianistin Hélène de Montgeroult (1764-1835).Treffender kann man das nicht ausdrücken. Hélène de Montgeroult war nur acht Jahre jünger als Mozart, doch ihre Musik lässt an Chopin, Mendelssohn, Schumann denken. Dieser Wiederentdeckung ist wirklich zu wünschen, dass sie den Weg in unsere Konzerthäuser schafft – es ist zauberhafte, inspirierte Musik! In den 29 Etüden, die Clare Hammond hier ausgewählt hat, ist jeweils der „Zweck“ im Untertitel genannt – „für die Energie des Spiels“ heißt es da oder „für die Unabhängigkeit der Finger“, aber eigentlich ist jede Etüde ein Kleinod, das die Absicht des Übens technischer Fähigkeiten übersteigt. Auch darin war Hélène de Montgeroult ihrer Zeit weit voraus. Clare Hammond widmet sich jedem Stück mit Präzision, Begeisterung, großer Aufmerksamkeit fürs Detail und dem Bewusstsein, selbst auf ganz neuen Pfaden zu wandeln, auf der ihr hoffentlich viele Kollegen folgen werden. Klemens Hippel

Hélène de Montgeroult: Études
Clare Hammond (Klavier)
BIS