Packende Achte

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Unter Bruckner-Fans hat der Name Stanislaw Skrowaczewski einen ganz besonderen Klang. Der polnische Dirigent, der Anfang der 60er-Jahre, mit Ende 30, in die USA ging und später Chefdirigent in Minneapolis, Manchester und Prag war, wurde im reifen Alter zu einem der gefeiertsten Bruckner-Dirigenten. Mit der Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken nahm er einen herausragenden Gesamtzyklus auf, und spät luden ihn dann auch die Spitzenorchester wie die Berliner Philharmoniker ein, Bruckner zu dirigieren. Ein sehr gutes Orchester ist auch das Yomiuri Nippon Symphonieorchester aus Tokio, dessen Ehrendirigent Skrowaczewski war und mit dem er im Januar 2016, mit 92 Jahren, Bruckners Achte, die monumentalste seiner elf Symphonien dirigierte (und zwar in der meist gespielten zweiten, der Nowak-Fassung). Der Livemitschnitt ist nun bei MDG erschienen. Es ist ein Bruckner, wie man ihn sich wünscht: mit Sinn für die große Dramaturgie, packend und intensiv und einem Gespür für die perfekten Tempi. Der Klang ist hervorragend, das Publikum hört man erst beim begeisterten Schlussapplaus. Heiner Milberg

Anton Bruckner: Sinfonie Nr. 8

Yomiuri Nippon Symphony Orchestra, Stanislaw Skrowaczewski (Leitung)

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 650 2307-2 (2 CDs)