„Der geistlichen Musik die Kraft zuzuwenden, bleibt ja wohl das höchste Ziel des Künstlers.“ Das war eine späte Erkenntnis, denn Robert Schumann hat sich erst in seinen letzten Lebensjahren mit geistlicher Musik beschäftigt. Für seine Tätigkeit als Kapellmeister in Düsseldorf entstanden kurz hintereinander eine Messe und ein Requiem. Beide Werke fristen bis heute ein Schattendasein, verglichen mit Schumanns sinfonischen Arbeiten. Dabei sind sie fein gearbeitet und harmonisch reizvoll. Das Label BIS legt die Messe nun in einer Aufnahme mit Orgel vor. Dass Schumann selbst eine solche Fassung angefertigt hat, ist erst seit den frühen 1990er Jahren bekannt. Der schwedische Rundfunkchor, eines der besten Ensembles überhaupt, besticht durch einen äußerst ausgewogenen Klang und viel Sinn für die harmonischen Details. Nicht auf dem Cover ausgewiesen sind die vier doppelchörigen Gesänge op 141. Dabei handelt es sich bei diesen Liedern um wahre Perlen der romantischen Chorliteratur. Martin Demmler
Robert Schumann: Missa sacra op. 147, Vier doppelchörige Gesänge op 141
Schwedischer Rundfunkchor, Johan Hammarström (Orgel), Kaspars Putniņš (Leitung)
BIS
BIS-2697 (SACD)