Stanisław Moniuszko ist hierzulande fast ausschließlich als Begründer der polnischen Nationaloper bekannt. Mit seinem Bühnenwerk Halka landete er einen Hit, der noch heute viel gespielt wird. Als langjähriger Direktor des Musiktheaters und der Musikakademie in Warschau war er eine der bedeutendsten Musikerpersönlichkeiten seines Landes. Dass er neben seinen Opern, Balletten und sinfonischen Dichtungen auch ein umfangreiches geistliches Werk geschaffen hat, ist vergleichsweise wenig bekannt. Hierzulande sind seine Kantaten, Litaneien und Oratorien so gut wie nie zu hören. Sie zeigen eine deutliche Nähe zu den geistlichen Werken Schuberts oder Mendelssohns, die Moniuszko während seiner Studienjahre in Berlin kennengelernt hatte. Es sind chorsinfonische Arbeiten im Geist der frühen Romantik, klar strukturiert und mit einem feinen Gespür für effektvolle Vokalsätze. Zur Schärfung des Profils dieser Werke tragen das Goldberg Baroque sowie das Gellert Ensemble maßgeblich bei, die sich auf historische Aufführungspraxis spezialisiert haben und auf Durchhörbarkeit und rhythmische Präzision setzen. Martin Demmler
Stanisław Moniuszko: Requiem Aeternam
Ingrida Gápová (Sopran), Marion Eckstein (Alt), Sebastian Mach (Tenor), Maximilian Argmann (Bass), Goldberg Baroque Ensemble, Gellert Ensemble, Andrzej Szadejko (Dirigent)
Musikproduktion Dabringhaus und Grimm
MDG 902 2278-6 (SACD)