Galantes Cello

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Carl Friedrich Abel kennt man nur noch als „den letzten Gambisten“ (was Quatsch ist) und Kompagnon Johann Christian Bachs als Konzertveranstalter in London. Als Komponist gilt der gebürtige Köthener als einer der Hauptmeister des „galanten Stils“. Die Bezeichnung passt, denn seine Musik wirkt wirklich oft leicht, spritzig und elegant – was aber nicht heißt, dass sie seicht wäre! Abel war jedoch auch ein ausgewiesener Cellovirtuose, und als er 1782 nach Berlin reiste, hatte er zwei Konzerte im Gepäck, die der cellospielende Kronprinz und spätere König Friedrich Wilhelm II. dankbar entgegennahm. Beide Werke spielt Bruno Delepelaire, seit 2013 Solo-Cellist der Berliner Philharmoniker, als einfühlsamer Gestalter, und auch die Berliner Barock Solisten, das Reinhard-Goebel-gestählte Ensemble aus Berliner Philharmonikern und Alte-Musik-Spezialisten, trifft den „galanten“ Ton perfekt. Ergänzt werden die beiden Cellokonzerte um zwei „konzertante Sinfonien“, was eine ungewöhnliche, aber schöne Wahl ist für das „Solo-Debüt“ eines Musikers vom Schlage Bruno Delepelaires. Bei diesen Weltersteinspielungen teilen sich Oboist Christoph Hartmann, Geiger (und Ensembleleiter) Kristof Polonek und Delepelaire die Soloparts. Ich finde: eine rundum gelungene CD mit hohem „Repertoirewert“. Arnt Cobbers

Carl Friedrich Abel: Cellokonzerte

Concerti C-Dur WKO 60 u. B-Dur WKO 52, „Simphonie Concertante a plusieurs Instruments obligés“ WKO 42, Sinfonia Concertante D-Dur WKO 43

Bruno Delepelaire (Violoncello), Christoph Hartmann (Oboe), Kristof Polonek (Violine und Leitung), Berliner Barock Solisten

Hänssler Classic