Der Name Johann Wilhelm Wilms war mir bislang völlig unbekannt. Dabei war er um 1800 der bekannteste Komponist in den Niederlanden und sogar der Schöpfer der ersten Nationalhymne. Zeitlebens blieb er stilistisch seinen Vorbildern Mozart und Haydn treu und geriet damit gegen Ende seiner Laufbahn ins musikalische Abseits. Wilms war ein hervorragender Flötist und Pianist. Er wusste also genau, wie er diese Instrumentenkombination am wirkungsvollsten zur Geltung bringen konnte. Und das stellt er in den Sonaten und dem Trio auf dieser CD auch eindrücklich unter Beweis. Diese Musik atmet Frische und Eleganz, und in den ausdrucksstarken langsamen Sätzen klingt der Geist Beethovens deutlich an. Helen Dabringhaus, erst im vergangenen Jahr mit einem Opus Klassik ausgezeichnet, trifft mit ihrem brillanten, grazilen Spiel genau den Ton, den diese Musik braucht. Eine willkommene Bereicherung des Repertoires. Martin Demmler
Johann Wilhelm Wilms: Sonaten für Klavier und Flöte op. 18 u. op. 33, Flötentrio op. 6
(Kammermusik für Flöte Vol. 2)
Helen Dabringhaus (Flöte), Sebastian Berakdar (Klavier), Hannah Vinzens (Violoncello)
Musikproduktion Dabringhaus und Grimm
MDG 903 2258-6 (Hybrid-SACD)