Darmstädter Entdeckung

  • Beitrags-Kategorie:CD-Rezensionen

Eine Einspielung mit einem Repertoire, das an die besten Zeiten des legendären Consortium Classicum oder des Nash Ensembles erinnert: Kammermusik von einem vollkommen vergessenen Komponisten des 19. Jahrhunderts in gemischten Besetzungen abseits des breiten Wegs. Deutlich hörbar hat sich der in Darmstadt als Hofmusikdirektor tätige Carl Amand Mangold (1813-89) stilistisch dem früheren 19. Jahrhundert verpflichtet gefühlt – davon zeugen hier ein verblüffend szenisch gedachtes Septett (in der obligaten Beethoven-Instrumentation) von 1844, ein Holzbläserquintett und ein Quartett (mit aktivem Kontrabass statt zweiter Violine) von 1834. Mich erinnert Mangolds Musik in ihrer Wärme und bunten Farbigkeit an größer besetzte Werke von Hummel, Reicha und Fesca. Dem Album sind allerdings die auseinander liegenden Aufnahmejahre anzumerken, wobei man das Septett gerne hätte neu produzieren können; dort sind im Gegensatz zum Quartett akustisch wie auch spieltechnisch leichte Abstriche zu machen. Michael Kube

Carl Amand Mangold: Septett F-Dur, Serenade B-Dur, Quartett d-Moll

Berolina Ensemble

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 948 2297-6 (SACD)