Beschwingt und virtuos

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Der Begriff leichte Muse ist zwar für die Operette reserviert. Aber auf die Streichquartette Gioacchino Rossinis in der Bläserbearbeitung von Friedrich Berr passt er ebenfalls perfekt. Die sechs kurzen, zwei- bis dreisätzigen Werke sind leichte, luftige und im besten Sinne unterhaltsame Musik – was aber nicht mit seicht und simpel zu verwechseln ist. Vor allem ist es hochvirtuose Musik, die die vier Mannen des Consortium Classicum mit einer Souveränität meistern, dass man nur staunen kann. Bei der Besetzung mit Wolfang Dünschede (Querflöte), Dieter Klöcker (Klarinette), Klaus Wallendorf (Horn) und Karl-Otto Harmann (Fagott) wird man allerdings stutzig. Die leben nicht mehr alle. Und tatsächlich stammt die Aufnahme aus dem Jahr 1985. Im Booklet klärt Labelchef Werner Dabringhaus dann auch auf, was es mit der neuen Reihe MDG Preziosa auf sich hat. Es sind Aufnahmen aus dem Firmenarchiv, die ihm persönlich wichtig und zum Teil nur auf LP erschienen sind. Der Rossini, erfährt man hier, war die erste von vielen Aufnahmen, die das Consortium Classicum für MDG gemacht hat. Und was Werner Dabringhaus da aus dem Archiv hervorgeholt hat, ist in der Tat eine Preziose. Freunden der „leichten Muse“ unbedingt zu empfehlen. Arnt Cobbers

Gioacchino Rossini: Bläserquartette

Sechs Quartette, arrangiert für Flöte, Klarinette, Horn und Fagott von Friedrich Berr

Consortium Classicum

Musikproduktion Dabringhaus und Grimm

MDG 102 2291-2