Beschwingt

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Ludwig XIV., der „Sonnenkönig“, müsste eigentlich ein heiterer und beschwingter Mensch gewesen sein, zumindest im Alter. Da nämlich spielten ihm Francois Couperin und einige Musikerkollegen fast jeden Sonntag die kleinbesetzten Werke vor, die der Komponist dann in den Jahren 1722 und 1724 als „Concerts Royaux“ oder „Nouveaux Concerts“ veröffentlichte. Das schwingt und federt in den schnellen Sätzen, dass es die helle Freude ist. Die langsamen Sätze wirken nobel und elegant, aber nie schwer. Und die Melodieinstrumente überbieten sich von Anfang bis Ende mit Trillern und anderen Verzierungen. Couperin stellt im Vorwort der Veröffentlichung den Interpreten die Wahl der Instrumente frei. Emanuel Abbühl, der schweizer Oboist, ehemals Solo-Oboist des London Symphony Orchestra und Professor in Mannheim, hat sich ein spannendes Quintett zusammengestellt: Er und der Fagottist David Tomàs spielen moderne Instrumente, hinzu kommen ein Barockcello, eine Theorbe und ein Cembalo (das in Versailles Couperin selbst spielte). Das ist klanglich spannend und überdies wunderbar lebendig und leicht musiziert. Und nicht nur die Forlane des vierten „königlichen Konzerts“ ist ein herrlicher Ohrwurm! Arnt Cobbers

Francois Couperin: Concerts

Emanuel Abbühl (Oboe), David Tomás (Fagott), Carla Sanfelix (Barockcello), Miklós Spányi (Cembalo), Benoit Fallai (Theorbe)

Genuin

GEN 24873