Osmium – Das Metall der Mythen

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Man dachte, es gebe nur sieben Edelmetalle. Doch plötzlich ist da ein achtes. Schwerer, edler und von außergewöhnlicher Schönheit

Heimlich, still und leise hat sich am Edelmetallmarkt ein Paradigmenwechsel vorbereitet, der aktuell an Bedeutung gewinnt: Es gibt ein achtes Edelmetall, Osmium. Warum das so reizvoll ist für Schmuckfreunde und Anleger, verrät Ingo Wolf, Direktor des Deutschen Osmium-Instituts mit Sitz in Murnau am Staffelsee.

Herr Wolf, warum ist Osmium das Metall der Mythen?
Der Mythen gibt es viele um Osmium. Es beginnt mit den ungeklärten Umständen beim möglicherweise gewaltsamen Tod des Entdecker Tennant. Das Metall stand jahrhundertelang im Schatten der Edelmetallhypes von Platin oder in neuerer Zeit auch Rhodium. Mit Osmium konnte man noch nicht so richtig etwas anfangen. Es war ein unscheinbares graues Pulver, welches man Osmium-Schwamm nannte. Dass es heute den Sachanlagemarkt derartig aufmischen würde, hatte man nie ahnen können. Es hat buchstäblich den Weg von der Asche ans Licht gemacht und wird nun von vielen großen Brands für neue Schmuckkollektionen angefragt. Es wird noch ein paar Jahre dauern, aber dann ist Osmium Mainstream.

Verändert Osmium den Edelmetallmarkt?
Nach Jahrtausenden des Goldbooms ist Osmium etwas völlig anderes. Mehr als tausendfach seltener als Gold, entwickelt es, in Schmuckstücke eingesetzt, mehr reflektive Strahlkraft als ein Diamantenteppich. Osmium ist der Elativ der Platingruppenmetalle: Das dichteste, das seltenste, das abriebfesteste, Supraleiter bei Tiefsttemperatur, perfekte Abschirmung gegen Gammastrahlung etc. Aber den Impact auf den Edelmetallmarkt hat es aufgrund seiner besonderen Seltenheit. Sachanleger spekulieren mit Langzeitsachanlagen auf die Zeit in zwanzig Jahren, wenn die Osmium-Vorräte vermutlich schon ganz abgebaut sein werden. Es ist das einzige Edelmetall, das nicht recycelt wird und nach der Umwandlung in Schmuck für immer in einem Schmuckstück bleibt.

Warum?
Nun, wenn Osmium in seinen flachen Strukturen kristallisiert wird, dann generiert sich fast der ganze Wert nicht aus dem Roh-Osmium, sondern aus der Arbeit der Hochreinigung und Kristallisation. Anschließend wird Osmium im Draht-Erodierverfahren geschnitten, in den Osmium-Instituten zertifiziert und schließlich in Schmuck eingesetzt. Entfernt man diese Stücke aus dem Schmuck und führt sie erneut dem Roh-Osmium-Prozess zu, so verliert es seine Kristallstruktur – und an der beweist sich die Echtheit. Deshalb wird Osmium nicht wieder zurückgeführt. Aber bedenken Sie auch, dass Schmuck und Uhren aus Osmium ein kleines Vermögen kosten und deshalb natürlich nicht einfach wieder auseinandergerissen werden. Die Folge ist, dass Osmium nicht wie Gold auch eine Quelle aus dem Recycling besitzt. Das bedeutet: Ist es einmal ausgegangen, wird nichts mehr nachkommen. Wir hatten 2022 eine weltweite Fördermenge von vielleicht 800 oder 900 kg. Daran kann man ablesen, wie speziell dieser Markt ist. Heute liegt ein Gramm in der Herstellung aber immer noch unter 2.000 Euro. Also ist es dieser Markt sicherlich erst an seinem Anfang.

Man hört von einem Thin-out-Effekt.
Genau, darauf läuft es hinaus. Osmium wird mit Platin gefördert. Dann wird es aufwendig abgetrennt und anschließend kristallisiert. Das kristallisierte Osmium wird in sogenannten Barren oder Disks den Langzeitsachanlegern zur Verfügung gestellt. Irgendwann verlässt es dann aber den dunklen Tresor wieder und wird in Schmuck verarbeitet. Dort verbleibt es dann, im Idealfall für immer. Damit dünnt sich der Markt zusätzlich zur Verknappung des Roh-Osmiums weiter aus. Und es bleibt abzuwarten, welchen Impact dieser Effekt auf den Preis in Zukunft haben wird.

Kann man Osmium als revolutionär bezeichnen?
Unter den Goldhändlern wurde es natürlich zunächst als bedeutungslos gesehen. Dann wurde es als zu kleiner Markt abgestempelt, aber mit zunehmender Bekanntheit sahen es einige Händler als Gefahr für ihr Geschäft und andere als Erweiterung und Modernisierung. Osmium besitzt eine derartig eklatante Eigenschaft, dass es der Gamechanger werden wird. Es ist absolut unfälschbar und mit keiner Technik der Welt nachzumachen. Denn erstens ist es ein Element und damit ohnehin nicht herstellbar. Vor allem aber besitzt es eine kristalline Oberfläche, die jedes Stück einzigartig macht. Diese Oberfläche wird bis auf den Nanometer herunter gescannt und in einer weltweiten Datenbank gespeichert.

Was bedeutet die Unfälschbarkeit denn für die Zukunft von Osmium?
Betrachten wir es vom anderen Ende aus. Gold oder Silber werden mit Zertifikaten ausgeliefert, die Sie immer vom Material selbst trennen können. Damit ist dem Betrug Tür und Tor geöffnet. Und das wird natürlich in riesigem Umfang getan – nicht nur von No-Names. Gold wird eingeschmolzen, mit einer tollen nachgebauten Punze versehen und erstrahlt dann in neuem, „legalem“ Glanz. Auch die Herkunft lässt sich einfach verschleiern. Bei Osmium ist das völlig anders: Das Metall und seine Oberfläche selbst sind das Zertifikat. Sie können die Kristalle nicht ändern oder umformen oder in einer Gussform nachbilden. Abgesehen davon, dass nur ein einziges Unternehmen den Prozess zur Züchtung perfekter flacher Strukturen kennt, die man auch in Uhren und Schmuck einbauen kann, finden alle Prozesse bei irrwitzigen Temperaturen und Drucken statt. Würden Sie ein Metall in Osmium einzuschmelzen versuchen, würde Ihnen das wie aus einem Schokoladenvulkan entgegenfließen.

Welche Implikation hat das nun für den Sachanleger?
Er kann sich immer und beweisbar an jedem Ort der Welt sicher sein, dass sein Osmium echt ist. Sollten Sie Osmium mitten im Dschungel verkaufen wollen, dann müssen Sie nur auf die Seite www.osmium-identification-code.com gehen und den Scan herunterladen, der über Ihren Code in 2D HDR und 3D zur Verfügung steht. Nun erstellen Sie mit einem guten Handy eine Aufnahme der Oberfläche des Osmiums, das Sie in der Hand halten und vergleichen mit dem bloßen Auge die Kristallstruktur. Bereits mit einem Quadratmillimeter Fläche haben Sie eine mehr als zehntausendfach höhere Erkennungssicherheit als mit einem Fingerabdruck.

Wir hatten noch im alten Jahrhundert den ersten Tausch gegen Immobilien. Denn man kann Immobilien mit Osmium beim Notar bezahlen. Zunächst nur eine Idee, ist diese Art von Tausch sicherlich bald salonreif. Mittlerweile bildet sich ein Sekundärmarkt. Natürlich wird es noch dauern, bis Osmium so liquide ist wie Gold oder Silber. Aber das ist eine Frage der Zeit. Im Augenblick sind wir noch im zweiten Teil des Marktes. Denn wenn man die Zeitachse aufteilt, so wird zunächst Roh-Osmium gewonnen und kristallisiert. Das ist der Rohstoffmarkt. Dann wird Osmium bei Langzeitsachanlegern gespeichert und behalten. Das ist der Sachanlagemarkt. Und als dritter Schritt kommt erst der Markt der Verarbeiter und Schmuckhersteller. Deshalb braucht man bei Osmium einfach etwas Zeit. Es ist ganz sicher kein Hop-on-Hop-off-Markt. Menschen, die in Immobilien investieren, verstehen das. Aber es gibt da einige Effekte, die Osmium für die Zukunft ganz besonders spannend machen!

Geben Sie uns doch bitte ein Beispiel.
Aus Osmium wird nicht nur einfach Schmuck erstellt, sondern es werden wegen der Besonderheit des Materials auch exzeptionelle Stücke erstellt. Zum Beispiel die teuerste neue Geige der Welt, die im März 2023 vorgestellt wird. Solch ein Stück kostet eine siebenstellige Summe. Und es sind noch wesentlich teurere Stücke in Vorbereitung oder in der Produktion. So wird zum Beispiel eine Weltkugel erstellt, deren Breitengrade aus Osmium-Disks bestehen. Die Ozeane werden aus blauen Edelsteinen erstellt. Rubine sind entlang des Feuerrings platziert. Die Kontinente sind aus kristallinem Osmium in vielen kleinen Dreiecksflächen eingesetzt. Und die Flüsse und Hauptstädte werden ebenfalls aus Edelsteinen bestehen. Im Prinzip wie ein Fabergé-Ei, nur ohne Fabergé und ohne Ei.

Wir mögen diese Projekte sehr. Aber natürlich freuen wir uns auch über die kleinen Projekte. So wurde zum Beispiel noch nie eine Ehe geschieden, die mit einem Osmium-Hochzeitsring geschlossen wurde. Wir hoffen, dass das so bleibt.

Richtig Spaß macht die Uhrenbranche. Gerade erst kam die Czapek-Uhr auf den Markt. Und Hublot war damals der First Mover, der den ersten Schritt mit Osmium wagte. Die Uhren aus dieser Zeit haben sich im Wert verdoppelt. Die letzte Ulysse Nardin aus der 18-Stück-Kleinserie wurde damals für knapp über 100.000 Euro verkauft. Derzeit steht nur ein einziges Stück zum Verkauf, aus privater Hand für 285.000 Euro!

Und glauben Sie, Herr Wolf, dass Osmium wirklich Mainstream werden könnte?
Wir tun alles dafür, dass nicht nur Superreiche, Family Offices oder Staaten Osmium für ihre Staatsreserven einkaufen. Aus diesem Grund gibt es auch eine Menge kleiner Stücke, wie zum Beispiel die Osmium-Squares, die wie Osmium-Barren gehandelt und getauscht werden können. Das bedeutet, man kauft sich immer wieder mal einen Osmium-Square für einige hundert Euro und kann sie später verlustfrei und ohne Aufschläge einfach in Barren umtauschen.

Trotzdem ist es so, dass Osmium vermutlich in den nächsten Jahren vor allem in verschiedenen Staatsreserven verschwinden wird. Hier hat es mit seiner außerordentlichen Wertdichte und der Möglichkeit der Zuordnung zum Eigentümer auch seinen natürlichen Platz. Schließlich muss der Staat seinen Bürgern nachweisen, was er gekauft hat und dass das später noch da ist. Osmium kann nicht einfach so verschwinden. Gestohlenes Osmium wird man nie verkaufen können. Denn spätestens der zweite Kunde würde es in einem Institut nachzertifizieren lassen, um selbst wieder verkaufen zu können. Und damit fliegt der Diebstahl auf.

Es gab nur einen einzigen Diebstahl von Osmium, vor einigen Jahren in Österreich, und er wurde genau auf diese Weise aufgeklärt. Deshalb ist Osmium das mit Abstand sicherste Metall.

Aber zu Ihrer Frage. Ja, wir sind uns sicher, dass Osmium Mainstream werden kann, denn Osmium-Kleinobjekte werden in Ringe, Ohrringen, Colliers und vielen Accessoires verbaut. So langsam wechselt es von Kleinserien zu größeren Serien, und damit wird der Bann gebrochen für den Mainstream. Das ist auch wichtig, denn jeder Sachanleger möchte ja auch wieder verkaufen können.

Wer ist denn die Hauptzielgruppe für kristallines Osmium?
chwer zu sagen … Die einfache Antwort ist: Intellektuelle. Denn man muss sich ein wenig mit Osmium beschäftigen und viel lesen, bevor man zu einer Kaufentscheidung kommt. Aber mittlerweile ändert sich auch das. Denn Osmium besitzt durch seine außerordentliche Schönheit natürlich auch noch andere Attraction Points. Wenn ich eine hässliche und eine schöne Sachwertanlage zur Wahl habe…

Das Hauptargument ist aber die Sorge vor Kriegen, Krisen und ökonomischer Instabilität. Wir sehen, dass Osmium eine Art „Fluchtwährung“ werden kann. Denn Sie können den Gegenwert eines Einfamilienhauses einfach in der Hosentasche transportieren, ohne dass sie sich ausbeult.

Und wir können sicher sein: Eines Tages werden auf der ganzen Welt Vermögensregister kommen. Und dann kann man über die Osmium-Weltdatenbank frei von Vorwürfen der Geldwäsche das Eigentum der eigenen Stücke nachweisen. Vererben ist einfach, Verschenken ist einfach, und Übertragen ist einfach.

Die Osmium-Welt-Datenbank wurde in jahrelanger Arbeit und mit den Partnern USA, VAE, Kanada, Australien und der EU ausgehandelt. Sie können heute Osmium leicht über Landesgrenzen transportieren und beim Zoll mit einem Mausklick als ihr Eigentum erklären. Dieser Prozess war wirklich langwierig in der Durchführung und Verhandlung. Diese Datenbank gibt nun jedem Sicherheit – und sperrt die Schattenwelt einfach aus. Es gibt keinen Waffenhandel, keine Kinderarbeit, keinen Schmuggel und keine Geldwäsche mit Osmium! Das war das Ziel, und das wurde erreicht.

Herr Wolf, gibt es noch weitere Aspekte des „ethical sales“ und „ethical sourcings“ bei den Osmium-Instituten?
Nicht nur das. Wir haben ESG erweitert um den Begriff des „ethical markets“. Wir versuchen den Zweitmarkt technisch zu formen, damit es nicht zu Betrug oder Übervorteilung kommt. Dazu gehört die Plattform www.osmium-marketplace.com, auf der man Osmium aus zweiter Hand mit sicheren Verträgen von privat erwerben kann. Denn es geht darum, dass die Preise im Wiederverkauf sich eher an den Bruttopreisen orientieren, um nicht die Mehrwertsteuer zu verlieren, die beim Kauf gezahlt wird.

Außerdem ist es uns wichtig zu sagen, dass Osmium früher bei der Trennung der Edelmetalle in den Rauchgasen einfach durch den Schornstein geblasen wurde. Diese Zeiten sind vorbei. Die Raffinerien, mit denen wir arbeiten, trennen sorgfältig die Metalle und sichern das Osmium. Natürlich auch vor dem Hintergrund seines Wertes. Aber uns freut, dass damit die Metallgewinnung auch wieder sauberer geworden ist.

Gab es Schwierigkeiten auf Ihrem Weg?
Ja natürlich. Wir waren als eher wissenschaftlich arbeitende Menschen nicht unbedingt auf den Schmuckmarkt oder auf den Sachanlagemarkt vorbereitet, als alles begann. Wir saßen an unseren Keyence-Mikroskopen und haben den ganzen Tag Osmium zertifiziert. Aber natürlich brauchen Sie auch spektakuläre Verpackungen, Verträge, geschulte Mitarbeiter, Trainings und Öffentlichkeitsarbeit. Viele Dinge waren rechtlich zu klären. In den USA waren die Gesetze nicht darauf vorbereitet, dass da plötzlich ein neues Edelmetall auftaucht. Das musste alles verhandelt und erklärt werden.

Außerdem haben wir viel Arbeit im Internet leisten müssen, denn Fakenews müssen in einem so sensiblen Bereich einfach vermieden werden. Aus diesem Grund scannen wir täglich das Internet und rufen Menschen an, die sich noch nicht gut genug auskennen, aber sicherheitshalber schon mal etwas gepostet haben. Wir freuen uns ja über das Engagement, aber Sorgfalt wäre hier wichtiger. Das haben wir sogar bei großen Medienhäusern erlebt. Denn auch hier wird nicht immer sauber recherchiert oder einfach bei den Instituten angefragt. Dabei ist die Öffentlichkeitsinformation ja genau unsere Aufgabe.

Wie sieht dann überhaupt Ihr tägliches Geschäft aus?
Unsere Hauptaufgaben sind natürlich weiterhin die Eingangskontrollen des kristallinen Osmiums und die Zertifizierung. Wir haben auch Gutachten für Versicherungen zu erstellen oder machen Nachzertifizierungen, wenn OICs verloren gegangen sind oder wenn ein privater Käufer doch noch einmal die Sicherheit der Aussage eines Osmium-Institutes wünscht.

Auf der anderen Seite publizieren wir. Gerade jetzt wird nach vielen Broschüren und unserem Sachbuch über Osmium ein dreiteiliges Kompendium geschrieben. Hier geht es im ersten Band um die Geschichte des Osmiums. Wir hatten bereits mit der Facts-und-Faces-Broschüre die ersten 104 Literaturhinweise veröffentlicht. Doch nun wurde ein Historiker beauftragt, die Archive der Welt zu besuchen und jede mögliche Veröffentlichung zu Osmium zu finden: seine Entdeckung, seine ersten Anwendungen als Filament bei Osram, seine zwei Jahrhunderte Dornröschenschlaf und natürlich die Agentenstory rund um Osmium 187 im Kalten Krieg zwischen dem Westen und der Sowjetunion. Der zweite Band wird sich der Geschichte der Chemie widmen, sodass auch die Fehler auf Wikipedia, gemeinsam mit den Autoren dort, behoben werden können. Ich selbst schreibe den dritten Teil, der erklärt, wie Osmium zwischen 2013 und 2018 in den Markt gebracht und bekannt gemacht wurde. Das Buch wird im Netz auch bereits seit 2019 als Jahrbuch weitergeführt. Wir haben gerade das Jahrbuch 2022 erstellt und in Deutsch und Englisch veröffentlicht. Das ist alles sehr viel Arbeit.

Und arbeiten Sie auch im Labor noch in anderen Bereichen wissenschaftlich?
Wir bauen gerade eine Kombination aus Flagshipstore und gläsernem Labor auf 560 Quadratmeter Fläche für Besucher und Kunden. In unseren Laboren werden mit EA300-Keyence-Mikroskopen im Verfahren der laserinduzierten Plasmaspektroskopie Metalle in wenigen Sekunden qualitativ analysiert. Jeder Besucher kann seinen Schmuck mitbringen und auf Echtheit untersuchen lassen. Das Verfahren ist wesentlich genauer und auch in der Tiefe zuverlässiger als Röntgen-Fluoreszenz-Spektroskopie.

Zudem haben wir ein Projekt, an dem unser Herz hängt: Wir möchten die Mikrowelt auf unserem Planeten in höchstauflösenden Bildern und Scans darstellen und legen gerade eine riesige Datenbank mit tausenden Bildern dieser Art an. Sie werden über Bilddienste verbreitet, aber man kann sie auch direkt bei den Instituten erhalten. Wenn Sie schon immer mal das Gesicht einer Biene auf eine Hauswand drucken wollten, dann können Sie das mit Hilfe der Datenbank machen. Der Hintergrund ist auch, eine neue Art der musealen Tätigkeit aufzubauen. Wir unterstützen Museen darin, ihre Exponate auch in der Mikrowelt darzustellen. Das ist bislang noch nicht gemacht worden.

Außerdem erstellen Sie eine Studie, die sich mit dem Thema Betrug mit Edelmetallen auseinandersetzt?
Das stimmt. Dabei legen wir den Finger in so manche Wunde und machen auch eine große Umfrage unter Geschädigten. Es werden leider viel weniger Verbrechen mit Edelmetallen aufgeklärt, als man sich wünschen würde. Wir finden aber auch, dass den Fernsehverkäufern mit Margen von vielen hundert Prozent das Handwerk gelegt gehört. Auf der anderen Seite gibt es auch in unserem Markt Unternehmen, die völlig verantwortungslos agieren. So gibt es immer noch Anbieter, die Roh-Osmium oder Osmiumverbindungen, die alles andere als harmlos sind, direkt an private Kunden verkaufen. Osmium muss kristallisiert sein, damit es sicher zu handeln ist. Es mag spannend klingen, sich in den Zwischenmarkt einzuklinken und zu versuchen, die Rohstoffe selbst zu erwerben. Aber davon ist aus zwei Gründen abzuraten: Erstens sind die Stoffe wirklich gefährlich, auch in kleinen Dosen. Und zweitens wird ein Osmium-Institut niemals solche Ware aus privater Hand erwerben. Im Rahmen des Ethical Sourcings ist das für uns verboten. Aus demselben Grund erwerben wir auch nicht aus Nickelminen, die ebenfalls geringe Mengen Osmium enthalten. Die meisten Quellen fallen bei den Ethical-Sourcing-Richtlinien durch das engmaschige Raster. Und so sollte es auch sein. Ich weiß wirklich nicht, was diesen zum Teil namhaften Unternehmen einfällt, an Privatanleger zu verkaufen. Naja, wir können nur weiterhin so gut es geht informieren und diese Informationen um den Globus laufen lassen.

Wie soll denn die Internationalisierung weiter gehen?
Seit circa fünf Jahren läuft die Internationalisierung auf Hochtouren. Die Seite www.osmium.com ist um den Globus herum sehr bekannt geworden. Aber dieser Erfolg geht auf die internationalen Partner vor Ort zurück. Denn in vierzig Ländern der Welt sind Osmium-Partner vertreten. Zwanzig davon haben sogar schon die eigenen Institute gegründet. Das war ein wichtiger Schritt. Einmal im Jahr trifft sich die Branche auf dem internationalen Osmium-Symposium. Das erste fand vor vier Jahren in Singapur statt, und mit dem sechsten Symposium werden wir zum ersten Mal nach Deutschland, zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten in Murnau 2024 einladen. Vielleicht steht bis dahin sogar schon unsere Osmium-Bergfestung am Walchensee, in die ein Hochsicherheitslager gebaut wird, das neue Standards setzt.

Was kauft man denn, wenn man etwas in Osmium anlegen möchte?
Am einfachsten informiert man sich im Internet oder mit einem Anruf auf der Hotline der Osmium-Institute. Aber natürlich kann man auch einen Termin machen und Cherrypicking durchführen. Dazu kann man direkt in eines der internationalen Institute gehen oder uns in Murnau besuchen oder einen der über 1.000 Händler treffen.

Was man dann nimmt, ist natürlich jedem selbst überlassen. Aber ein paar Tipps können wir geben. Sicher ist es immer klug, Waren ohne Aufpreise für Schnitt zu erwerben. Das sind Disks und Barren. Es gibt diese Objekte aber auch in Boxen, die man einfach als Paket erwerben kann. Los geht es bei Boxen für 500 Euro. Aber wenn Sie es etwas spektakulärer haben möchten, gäbe es zum Beispiel die zweite Family-Office-Box mit einem abgestimmten Inhalt von 10 Millionen Euro.

Vielleicht sollte man auch auf den Sparkle achten. Es gibt fünf Sparkle-Grade. Eins bedeutet eine feine Kristallisation, aus solchen Stücken werden eher Buchstaben und kleine Objekte geschnitten. Kristallisationen vom Sparkle-Grad 5 sehen spektakulär aus und sind selten, können aber nur in sehr große Schmuckstücke eingebaut werden. Für eine spätere gute Wiederverkaufbarkeit empfehlen wir Sparkle 2 bis 4. Damit ist man auf der sicheren Seite, und man diese Stücke des Sunshine-Elements auch noch mit bloßem Auge auf weit über zehn Metern Distanz im Sonnenlicht funkeln sehen. Osmium ist wirklich etwas ganz Besonderes.

Herr Wolf, kommen wir zum Schluss noch auf die Musik. Sie haben selbst eine Band und haben auch mal ein Label geleitet, oder?
Ich habe über fast ein Jahrzehnt das damals größte Indi-Label in Deutschland, die ArtVoice-Gruppe mit hunderten Verträgen und Bands, geleitet. Wir waren jung und hatten unfassbar viel Energie. Tagsüber Physik studieren und nachts Veröffentlichungen durchführen – das war damals das Leben. Ich habe es genossen. Vor allem weil wir die wirklich kleinen Bands aus vielen verschiedenen Richtungen vertreten haben. Aber nebenbei waren da auch der BR oder die Hochschule für Musik und Theater oder König der Löwen auf der Kundenliste des Labels, denn wir haben nicht nur eigene Acts vertreten, sondern auch Auftragsproduktion und Vervielfältigung zusammen mit Sony DADC durchgeführt. Ich möchte keinen Tag missen, aber heute würde meine Leber das nicht mehr mitmachen. Tatsächlich hat damals mein Unternehmen die allererste CD der Welt auf einer Chipkarte gemeinsam mit Infineon herausgebracht. Eine spannende Zeit.

Aber als Musiker stehen Sie immer noch auf der Bühne?
Na klar, sowas hört man nicht auf. Wir haben mit meiner Band Chantilly Lace die 50er und 60er in klassischer Besetzung gespielt. Aber dann musste ein Wechsel her. Die neue Ausrichtung war dann die Musik der StrayCats mit meiner Band Racecats (www.racecats.com). Wir haben es sogar so weit gebracht, die Musik des BrianSetzerOrchestra zu spielen – mit 21 Leuten in einer Rockabilly-Big Band. Das war mega. Bei unserem Auftritt im Deutschen Theater in München konnte ich erleben, was Adrenalin wirklich ist. Heute touren wir, wenn Zeit ist, durch Kneipen und spielen viel auf privaten Festen, wenn der Wunsch ist, dass Rockabilly so vorgetragen wird, wie es gehört: als Trio und mit Vollgas.

Welche Musik hören Sie am liebsten?
Ich habe keine definierten Künstler, deren Fan ich wäre, aber ich mag ganz klar vor allem Musik, auf die man Westcoast-Swing tanzen kann. Denn das ist mein Lieblingstanz geworden. Und ich besuche weltweit die Events, um bloß nicht zu altern.

Und noch einige Fakten:

Osmium
–> Ist Teil der Gruppe der acht Edelmetalle.
–> Global abbaubares Vorkommen nur zwei Kubikmeter (45.000kg)
–> Jährliche weltweite Produktion ca. 1.300kg (Extraktion ca. 100kg)
–> Nur Roh-Osmium ist durch Bildung von Osmiumtetroxid ein giftiges Material
–> Kristallisiertes Osmium ist nicht gesundheitsschädlich.
–> Es wird als Diversifikation von vermögenden Investoren und in der high-end Schmuck Industrie genutzt.

Eigenschaften:
–> Osmium ist das dichteste aller stabilen Elemente und chemischen Verbindungen auf der Erde (es ist nicht fälschbar).
–> Ein Kompressionsmodul von 462 GPa (es ist schwerer zu komprimieren als Diamanten).
–> Hat die höchste Abriebfestigkeit und ist ein ausgezeichneter Gammastrahlenschutz.
–> Nur Roh-Osmium ist durch Bildung von Osmiumtetroxid ein giftiges Material
–> Unvergleichlicher Glanz, der sogar Diamanten übertrifft